„UNTERWEGS ZUR MÜNDIGEN GEMEINDE – Die Evangelische Kirche im Nationalsozialismus am Beispiel der Gemeinde Dahlem“
Als Anfang der 1980er Jahre im ehemaligen Pfarrhaus der Kirchengemeinde Berlin-Dahlem an der Pacelliallee die Idee Gestalt annahm, in diesem Gebäude ein „Friedenszentrum Martin-Niemöller-Haus“ einzurichten, stellte sich bald die Frage: „Was sind die Wurzeln eines solchen Unternehmens? Woran knüpft dieses Zentrum an?“ Sicher, Martin Niemöller lebte und arbeitete in diesem Haus als Pfarrer. Mit ihm eine große Familie. Und sonst? Was war hier los?, fragten die Jüngeren und die Älteren fingen an zu erzählen. Sie erzählten nach und nach, was sie selbst erlebt hatten in und um dieses Haus. Gaben Geschichten wieder, die sie gehört hatten. Erinnerten sich an Anekdoten.
Das Martin-Niemöller-Haus war bereits vor seiner Eröffnung eine Erzählgemeinschaft. In ihr gewann die eine große Erzählung „Dahlemer Gemeinde im Nationalsozialismus“ Konturen, nahm Farbe an und ließ die beteiligten Menschen immer deutlicher hervortreten: ihre Namen, ihr Leben, ihre Taten, ihren Glauben und ihre Zweifel. Einige machten sich daran, die Erzählungen zu sortieren, historisch einzuordnen und weiteres zeitgenössisches Material zu suchen. Das Ergebnis war die Ausstellung „Unterwegs zur mündigen Gemeinde“, die im Jahr nach der Eröffnung des Friedenszentrums Martin-Niemöller-Haus im Januar 1982 präsentiert werden konnte.