Else Niemöller – Eine Wanderausstellung der Martin-Niemöller-Stiftung
Eröffnung am Donnerstag, 9. Januar um 19 Uhr
Die Ausstellung würdigt Else Niemöller als Pfarrfrau der Bekennenden Kirche und als Rednerin und Aktivistin der Frauen- und Friedensarbeit in der Nachkriegszeit.
Öffnungszeiten: donnerstags 10 – 17 Uhr und samstags/sonntags 12 – 14 Uhr, sowie auf Anfrage.
Mit Begleitprogramm (12.1. 9.30 Uhr und 11 Uhr Gottesdienst zu Elisabeth Schmitz / 12.2. 19 Uhr „Die Frauen von Belarus” mit der Autorin Alice Bota / 13.2. Friedhofsführung zu „Frauen der Bekennenden Kirche”, Treffpunkt Martin-Niemöller-Haus / 20.2. Lesung und Gespräch zu „Die Schwestern mit der roten Karte: Gespräche mit Frauen aus der Bekennenden Kirche (Finissage)
Eine Broschüre zur Ausstellung ist erhältlich. Am Programm beteiligen sich der Martin-Niemöller-Haus Berlin-Dahlem e.V., der Friedenszentrum Martin-Niemöller-Haus e.V., sowie die Erinnerungsarbeit der Kirchengemeinde Dahlem.
Lesung und Gespräch mit der Autorin Ditha Brickwell
Der Roman „Die andere Seite der Nacht“ von Ditha Brickwell erzählt die Geschichte zweier Berliner jüdischen Familien und ihrer protestantischen Helferinnen im Jahrhundert der Kriege: Der Geschäftsmann Ludwig Schöneberg weiß klug sich und sein Vermögen frühzeitig ins Ausland zu bringen. Mithilfe seiner unerschrockenen nichtjüdischen Ehefrau kann er von der Schweiz aus Geld und Papiere nach Berlin bringen lassen und Leben retten. Heinrich Veit Simon hingegen – angesehener Rechtsanwalt und Notar und im Vorstand der Hochschule für die jüdischen Wissenschaften – will Berlin aus Treue zu seinen Verwandten und Klienten nicht verlassen; er vertraut lange dem Schutz der Mischehe mit seiner Frau Irmgard… 1942 wird er in Gestapo-Haft erschlagen; zwei seiner sechs Kinder sterben in Theresienstadt und Auschwitz. Die junge Anwältin Marie-Luise Graeber steht der Familie auf dem langen Abstieg in die Rechtlosigkeit helfend zur Seite. Ihr Mann, Walter – der Todeszelle und Zwangsarbeit im Moor übersteht – setzt sein Geschick für Verfolgte und Flüchtende ein. Am Ende finden die Überlebenden neues Glück und Heimat anderswo.
Das Buch schildert aus wechselnden Perspektiven Flucht und Rettung, Verlust und Untergang. Dabei stehen Mut, Standhaftigkeit und Überlebenswille der Frauen im Vordergrund – und besonders ihr Glück im Unglück. Ihren freundschaftliche Bindungen zu den Überlebenden und Nachkommen verdankt die Autorin einen Fundus von Briefen, Berichten und Fotos. Durch diese persönlichen Zeugnisse ist sie den Leiden der Überlebenden und der Passion der Opfer nahegekommen und konnte sie poetisch gestalten. Im Hohlspiegel der Biographien zeigt sich das Grauen der Vergangenheit und sendet grelle Warnsignale: Wie Wahrheit verfällt, wie Meinungen-ziellos – von Lügenversprechen gebündelt werden, sodass der gesellschaftliche Zusammenhalt reißt. In der Geschichte finden wir unsere Nöte wieder – und auch die Hoffnung: Auf der anderen Seite der Nacht sei Licht. (Text von der Autorin zur Verfügung gestellt)
Über die Veranstaltungen in der Verantwortung des Martin-Niemöller-Haus Berlin-Dahlem e.V. hinaus finden Sie Informationen zu weiteren Veranstaltungen im Martin-Niemöller-Haus auf den jeweiligen Webseiten der Vereinsmitglieder Ev. Kirchengemeinde Dahlem und Friedenszentrum Martin Niemöller Haus e.V.: